3 Tipps wie du dich effektiv vor Dauernörglern schützt
Das ist wieder typisch für meine Kollegin! Immer läuft hier alles schief! War klar, dass das wieder mir passiert! Die Leute sind einfach unfähig! Kennst du jemanden, der scheinbar immer etwas zu meckern hat? Ständiges Gemurre ist anstrengend. Ein echter Stimmungskiller. Und mehr noch: Wer regelmäßig die schlechte Laune von Dauernörglern abbekommt, leidet emotional und körperlich. Stress, depressive Gedanken, ein geschwächtes Immunsystem und Erschöpfung sind die Folge.
Doch wie gelingt es, sich von dieser negativen Energie abzugrenzen und gut für sich zu sorgen? In diesem Blogbeitrag teile ich drei wirksame Tipps, wie du dich leichter von Dauernörglern distanzierst, damit es dir gut geht.
Dauernörgler ist nicht gleich Dauernörgler
Mir ist wichtig zu unterscheiden: Notorische Dauernörgler, haben prinzipiell an allem und jedem etwas auszusetzen. Sie tun dies aus einer Absicht heraus. Darüber, wie man sich erfolgreich Vorteile, Upgrades oder Rabatte „er-nörgelt“, existieren sogar strategische Leitfäden. Um sie geht es mir heute nicht. Ich meine Menschen, die sich wirklich schlecht fühlen, leiden oder in einem (scheinbar) ausweglosen Drama feststecken. Immer und immer wieder. Gerade weil wir diesen Schmerz erkennen, plagt uns das schlechte Gewissen, wenn wir innerlich die Augen rollen. Deshalb: Respektiere, dass dein Gegenüber gerade wirklich so empfindet und würdige, was es mit dir macht.
Achtsam im Gespräch – beobachte dich selbst
Sie sind chronisch unzufrieden und finden immer einen Grund zu meckern. Sie drehen sich im Kreis, fühlen sich benachteiligt und ausgeliefert. Die Psychologie nennt das Opferhaltung. Wer sich ständig beklagt, jammert und anderen die Schuld für das eigene Unglück gibt ist nicht in der Lage, sich selbst zu helfen. Sie fühlen sich machtlos, etwas an ihrer Situation zu verändern. Damit rauben sie nicht nur sich selbst sondern auch anderen wertvolle Energie.
Wie bemerke ich denn schon im Gespräch, dass mir dieses Verhalten gerade an die Substanz geht? Beobachte dich selbst und lerne, auf dein Gefühl zu vertrauen: Verabschiedest du dich in Gedanken aus dem Gespräch? Bist du wütend oder genervt, weil du das Thema schon tausend Mal gehört hast? Nimm bewusst wahr und höre auf die Emotionen, die das Gespräch in dir auslöst.
Tipp 1: Kommuniziere offen und positioniere dich klar
„Stopp – bevor du weitersprichst: Was möchtest du für dich aus diesem Gespräch herausziehen? Worum geht es dir im Kern? Und was brauchst du von mir“ So setzt du liebevoll und bestimmt eine erste Grenze. Gleichzeitig zeigst du deine Bereitschaft, dich auf das Gespräch einzulassen. Will er oder sie sich einfach nur emotional „auskotzen“ und wünscht sich dein offenes Ohr? Oder sucht die Person Hilfe und sehnt sich nach konstruktivem Austausch? Vermutlich ein irritierender Moment für dein jammerndes Gegenüber. Vielleicht reagiert er oder sie zunächst nicht und redet sich weiter in Rage. Sei mutig, unterbrich erneut und frage wieder nach: „Was brauchst du jetzt von mir – Beistand oder eine Lösung?“ So machst du klar, du nimmst das Gespräch und dein Gegenüber ernst. Du zeigst: du bist keine passive Zuhörerin, sondern wohlwollende Unterstützerin. Übrigens, unabhängig davon, wie die Antwort auf deine Frage lautet: Du bist frei und entscheidest selbst, ob du gerade der Person zuhören kannst und willst.
Tipp 2: Stell Fragen und mach das Thema nicht zu deinem
Unser Gehirn denkt in Fragen. Sie aktivieren bestimmte Hirnareale und stärken uns darin, Probleme zu lösen. Ich finde, das ist eine erleichternde Nachricht! Wenn dich also jemand um Hilfe bittet, musst du nicht angestrengt nach einer Lösung suchen, von der du überzeugt bist. Stattdessen stellst du Fragen und belässt die „Arbeit“ bei deinem Gegenüber. Schließlich weiß die Person selbst am besten, was sie braucht.
Diese konkreten Fragen helfen, ein Thema aus einer neuen Perspektive zu betrachten:
- Was würde jemand, den du sehr schätzt dir jetzt raten?
- Wenn ich dein Problem auch haben will: Was müsste ich dafür tun? Wie müsste ich mich fühlen? Was müsste ich denken?
- Welche Auswirkungen hat es, wenn du dein Problem nicht löst?
- War dein Problem schon mal besser oder schlimmer? Wenn ja: Was war da anders?
Fragen lassen völlig neue Sichtweisen zu. Sie inspirieren Dauernörgler zu neuen Lösungsideen. Fragen stärken. Statt sich weiter hilflos zu fühlen, übernimmt dein Gegenüber Verantwortung für sich selbst. Und: für dich ist Fragen stellen eine wunderbare Möglichkeit, dich abzugrenzen. Obendrein bist du in echter Verbindung mit deiner Gesprächspartnerin.
Tipp 3: Achte auf dich und sag liebevoll nein
Du bist nicht dafür verantwortlich, dass andere sich besser fühlen. Deine Aufgabe ist es, gut für dich zu sorgen. Das ist kein Egoismus, sondern Selbstfürsorge. Sei ehrlich und wahrhaftig dir selbst gegenüber. Erkenne und respektiere deine eigenen Bedürfnisse. Wie reagiert dein Körper? Was fühlst du? Was brauchst du? Es ist völlig okay, wenn dir ein Gespräch zu viel ist. Und genau das solltest du deinem nörgelnden Gegenüber signalisieren. Beispielsweise so: „Ich spüre, dass du jemanden bräuchtest, der dir zuhört. Ich bin gerade mit mir selbst beschäftigt – das ist mir gerade zu viel.“ Du setzt deine Grenze und bist dennoch mitfühlend und liebevoll.
Es ist in Ordnung…
… nicht zu wissen, wie du mit einem Dauernörgler umgehen sollst. Es ist in Ordnung, dass dich dieses Verhalten nervt und ärgert. Es ist in Ordnung, dass du das nicht ertragen musst. Und es ist vollkommen in Ordnung, Menschen gehen zu lassen.
Ich ermutige, dich den Dialog zu eröffnen. Begib dich auf Entdeckungsreise. Es gibt dabei kein richtig und kein falsch. Es gibt auch kein Patentrezept. Beginne, deine Haltung zu verändern, lehn dich zurück und lass dich ein. Finde heraus, wie du damit umgehst, wenn dir ein Dauernörgler mal wieder sein Leid klagt. Stehe zu deinen Gefühlen und sorge gut für dich. Diese ehrliche Offenheit dir selbst und anderen Gegenüber ermöglicht euch beiden ein tieferes Verständnis füreinander und eine echte Verbindung auf Augenhöhe.
Was hilft dir, dich von chronischen Dauernörglern abzugrenzen? Ich freue mich auf deine Nachricht!